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Western & Eastern Cape – Strand, Land, Elefant

Fahren wir heut schon weiter oder doch erst morgen? Und wohin überhaupt? Schon am zweiten Tag in unserem Kleinwagen genießen wir die neugewonnene Freiheit: Wir fahren los wann wir wollen, wir halten wo wir wollen und wir können uns Airnbns mitten im Wald mieten.

Von Kapstadt führt uns unser Roadtrip über tausende Kilometer Straße (zum Glück zu 95% asphaltiert) nach: Stellenbosch, Franschoek, Hermanus, Bredasdorp, Agulhas, Swellendam, De Hoop, Wilderness, Kleinkrantz, Plettenberg und Jeffreys Bay. Die Straße zu unserem allerletzten großen Stopp in Südafrika führt uns über die 216 Meter hohe Bloukrans Brücke – hier bietet FaceAdrenalin den höchsten kommerziellen Bungee Jump der Welt an.  Das Cape bietet wirklich einen super Mix aus Natur, kulinarischen Highlights, Action und netten Leuten.

Die südafrikanische Küste ist ein Wunder der Natur. Es ist schwierig überhaupt Orte herauszuheben. Wenn wir allerdings unsere Top 5 wählen müssten, entschieden wir uns für fünf Orte: Hiking im Wildernesspark (inklusive Schlange), das Kayakfahren im Tsitsikamma Nationalpark, die Wale in Hermanus, die Dünen von De Hoop und den Addo Elephant Park.

Das spannende am Addo Elephant Park ist, dass man im eigenen Auto selbst auf die Suche nach Elefanten gehen kann. Am Ein- und Ausgang kontrollieren Parkwächter jeden Kofferraum, gut dass wir nur mit Telefonen bewaffnet sind. Nachdem wir auf unseren Minifelgen mehrere Stunden durch Nieselregen über lehmige Pisten gezuckelt sind fragen wir uns allerdings ob der Name des Parks heute für uns wirklich noch hält, was er verspricht? Außer ein paar Springböcken, Büffeln und Warzenschweinen ist nichts zu sehen. Nach noch ein paar weiteren Kilometern sehen wir aus weiter Ferne dann doch ein paar vereinzelte Elefanten. Immerhin! Um den Weg nicht doppelt zu fahren, entscheiden wir uns den Park durch das nördliche Tor zu verlassen. Als sich hinter einer Kurve plötzlich ein halbes Dutzend stehender Wagen abzeichnet – aus der Serengeti wissen wir noch, das bedeutet hier gibt es was zu sehen – entdecken wir es selbst: Dutzende Elefanten drängen sich wenige Meter neben der Straße um ein Wasserloch. Wow! Selbst nach über einer Stunde wird es uns nicht langweilig die Tiere mit ihren Jungen zu beobachten. Der Addo Elephant Park hat seinen Namen also doch verdient.

Das Western Cape ist auch kulinarisch spannend. Um Stellenbosch reiht sich ein beeindruckendes Weingut an das andere, in Franschhoek kann man Sterneküche zu echt fairen Preisen erleben (das Reubens ist hier unsere klare Empfehlung) und in Plettenberg Bay bekamen wir besseres mexikanisches Essen als in Mexico selbst.

Jeffreys Bay (das jeder nur lässig JB nennt) ist vielleicht nicht klassisch schön, aber wir mögen den Vibe des Surferstädtchens. Alles ist hier entspannt. Unser Airbnb-Host kommt gerade vom Surfen als er uns ganz bescheiden unsere Unterkunft im Beton/Holz Chic zeigt – sicher unsere beste bis dahin. Nina’s Restaurant kommt uns erst komisch vor, die Speisekarte ist nämlich dick wie ein Telefonbuch. Doch können mehrere Locals mit ihrer Empfehlung so daneben liegen? Am Ende bekommen wir dann tatsächlich ein Steak am Spieß das genauso gut ist wie die Pizza Marinara. Und dann noch Danielle, unser Surflehrer, der seit seinem 4. Lebensjahr auf dem Board steht aber jede Welle, die wir stehen, wie einen Monsterritt feiert.

Nette Menschen haben wir auf dem Roadtrip generell viele getroffen. Nachbarn, die uns Sonntagabends helfen, unseren Wagen wieder ans laufen zu kriegen. Gasthausbetreiber, die uns großzügig die Honey Moon Suite anbieten, obwohl wir den günstigsten Raum gebucht haben. Und 80 jährige Airbnb-Hosts, die uns jeden Morgen Frühstück beim Bäcker holen.

Gerne würden wir an vielen dieser Orte noch mehr Zeit verbringen – aber man soll ja bekanntlich immer dann gehen, wenn es am schönsten ist. Traurig sind wir aber schon als der Schlüssel unseres Wagens am Flughafen von Port Elizabeth um 4 Uhr morgens in die Schlüsselbox fällt. Den Bungee Jump haben wir übrigens nicht gemacht, den heben wir uns für irgendwann mal auf. Den Catwalk mit Gitterboden, der den Blick 210 Meter in die Tiefe schon sehr adrenalintreibend freigibt hat uns erstmal gereicht. Und in Rio wartet ja dann noch ein Abenteuer in mindestens doppelter Höhe auf uns.