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Kapstadt – das doch so andere Afrika

Das ist Kapstadt? Als uns der Taxifahrer mitten in Downtown absetzt, sind wir dann doch etwas überrascht. Natürlich wussten wir, dass uns hier ein anderes Afrika erwartet als in Tansania. Aber die Häuserschluchten, grünen Straßenschilder mit Aufschriften wie ‚Long Street‘ oder ‚Loop Street‘ und Gruppen von Partygängern, die das Wochenende feiern, erinnern uns doch sehr stark an eine amerikanische Großstadt und nicht an eine afrikanische.

Schnell stellt sich heraus, dass Kapstadt all das zu bieten hat, was dem Großstädter lieb und teuer ist – und wir in den letzten Wochen unserer Reise doch das ein oder andere Mal ein bisschen vermisst haben: Cafés mit italienischen Siebträgermaschinen, Poke Bars, Food Markets und Barbiers. Westliches Niveau zu südafrikanischen Preisen. Nachdem wir die teilweise kulinarisch etwas dünnen letzten drei Wochen mit ausreichend Smoothies, Austern und Cappuccinos wettgemacht haben, machen wir uns auf den Weg, Kapstadt zu erkunden. Los geht es an der Waterfront, zentrale Anlaufstelle vieler Touristen, wo wir dann auch tatsächlich einen Kleine-Welt-Moment erleben, als uns ein alter Schulfreund über den Weg läuft.

Für die weitere Erkundung wählen wir das wohl touristischste Verkehrsmittel der Welt, den Hop-On-Hop-Off Bus. Touristisch, ja  – aber auch perfekt, um sich einen schnellen Überblick zu verschaffen: Downtown, der Tafelberg, schicke Vororte die etwas an Beverly Hills erinnern, der botanische Garten (auch für Botanikbanausen lohnend) und bunte Townships rauschen an uns vorbei und geben uns einen Eindruck davon, wie vielseitig diese Stadt doch ist.

In Constantia kann man von der roten City-Linie auf die lila Linie wechseln, die an mehreren Weingütern vorbeiführt. Blaue Linie scheint uns hier passender, denn jedes der Weingüter bietet neben einem atemberaubenden Blick auch eine Weinprobe. Zweimal Weißwein, zweimal Rotwein – gut, dass wir gefahren werden. Die Weinprobe fällt ziemlich großzügig aus, das liegt vermutlich auch daran, dass die Damen, die einschenken, von ihrem Wein auch selbst ganz gern mal kosten. Das Eagle’s Nest ist definitiv unser Favorit und wir bekommen einen guten Vorgeschmack auf die eigentliche Hochburg der Weingüter in Stellenbosch.

Das faszinierende an Kapstadt ist, dass Strand, Downtown, mit Weinreben bewachsene Hügel und der berühmte Tafelberg nur wenige Autominuten auseinanderliegen. Der Wanderweg zum Gipfel, der sich im Zickzack den Tafelberg hochwindet, gibt schon auf dem Weg nach oben einen atemberaubenden Blick auf Kapstadt frei und das weitläufige Gipfelplateau ist faszinierend und ein echtes Highlight für uns.

Nachdem wir gemeinsam mit Maike, Milla und Stephan, Freunden aus Köln, mit mondäner Basis in Camps Bay noch ein paar Tage das Umland, inklusive der Pinguine in Boulder Beach und das Kap der guten Hoffnung erkundet haben, brechen wir in Richtung Western Cape auf. Im weißen Renault Kwid mit aufgedrehtem 5FM (‚the hits of the hits of the hits!‘) lassen wir Kapstadt in Richtung Stellenbosch hinter uns – einige Tage später als eigentlich geplant und mit dem festen Vorsatz, wiederzukommen.